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Forschung an der Digitalisierung im Obst- und Weinbau

Neues Forschungsprojekt ‚FrostStrat‘ von Tieto Austria, ZAMG und weiteren Partnern bringt Landwirten Aussicht auf präzisere, kleinregionale Klimaprognosen

12 Februar 2019

Im Jahr 2017 entstand im österreichischen Wein- und Obstbau ein Spätfrostschaden in der Höhe von 70 Millionen Euro. Der Grund dafür lag in den zunehmend milden Winter- und warmen Frühjahrsperioden, die einen frühen Vegetationsbeginn bewirkten und von Kaltlufteinbrüchen im April und Mai gefolgt wurden. Die Kaltlufteinbrüche führten zu großen Ernteschäden.

Für Frostbekämpfungsmaßnahmen wie Beregnung, Luftumwälzung, Beheizung und ähnlichem mangelte es den Landwirten an rechtzeitiger Information – wie beispielsweise kleinregionaler Klimaprognosen oder einem individuellen Warnsystem für ihre Obst- und Weingartenflächen.

Forschungsprojekt in den Startlöchern

Diesen Problempunkten soll im geförderten EIP-Agri LE 14-20 Forschungsprojekt ‚FrostStrat‘ entgegengewirkt werden: Eine Reihe von hochkarätigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen planen in dieser Sache eine Kooperation einzugehen. Partner dieses Projektes sind neben Tieto Austria die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), das IoT-Joint Venture Sensor Services Network GmbH, die höhere Bundeslehranstalt (HBLA) und das Bundesamt (BA) für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, die Forschungsgesellschaft Joanneum Research, die Versuchsstation für Land- und Forstwirtschaft Haidegg des Landes Steiermark, die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), die Landwirtschaftskammern Niederösterreich, Burgenland und Steiermark sowie mehrere Obst- und Weinbaubetriebe.

Tieto Austria liefert Konzept und Umsetzung

Tieto Austria übernimmt als Konzeptionist und Software-Implementierungspartner eine zentrale Funktion zwischen der Klimadatenaufzeichnung, der Erstellung von Wetterprognosen und der Alarmierung der Landwirte. Die dafür geplante IoT-Plattform sammelt dazu minütlich tausende Klimadaten wie Temperatur, Luftfeuchte, Wind und Bewölkung der Betriebsflächen. Diese Daten werden mittels Machine Learning mit Topografiedaten verschnitten. So werden hochpräzise Mikroklimadaten erzeugt. Das Ergebnis wird in einer mobilen App als Risikokarte dargestellt und verschafft den Nutzern einen schnellen und einfachen Gefährdungsüberblick. Damit die Landwirte wissen, wann für sie Handlungsbedarf entsteht, ist ein automatischer Warnmechanismus vorgesehen. Dieser macht die Benutzer rechtzeitig auf eine Gefährdung ihrer Flächen aufmerksam und gibt Hinweise zum Starten von Frostbekämpfungsmaßnahmen. Die Echtzeitübertragung der Klimadaten ermöglicht zudem eine Entwarnung, sobald keine Gefährdung mehr besteht. In der Folge können wertvolle Ressourcen wie Brandmaterial zur Beheizung oder Wasser im Fall von Beregnung gespart werden.

Neben dem Datenhandling wird ein besonderes Augenmerk auf die User Experience für die Endbenutzer gelegt, um bei diesen die bestmögliche Akzeptanz für die neue Lösung zu erreichen.

Der Weg zur vollständigen Applikation

Der Projektstart ist für September 2019 angesetzt. Die Datenaufzeichnung soll bereits in der folgenden Frostperiode 2020 beginnen, um wertvolle Daten dieser Phase für das Prognosemodell zu erhalten. Die landwirtschaftlichen Betriebe sollen ab dem zweiten Projektjahr einen ersten Mehrwert erhalten, indem sie Klimadaten zur Verfügung gestellt bekommen. Zum Projekteende nach drei Jahren sollen die landwirtschaftlichen Betrieben die vollständige Applikation verwenden und somit von der neuen IoT-Lösung profitieren können.

Mehr Informationen zu diesem Projekt können bei Johannes Strassmayr, Senior Consultant bei Tieto Austria, erfragt werden. Als Kontakt für Fragen aus dem Bereich Medien und Presse steht Ihnen Karin Forster, Head of Marketing and Communications, zur Verfügung.

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