Die Datenwirtschaft hat eine große Zukunft vor sich. Seit 2022 trägt Tietoevry mit Know-How und Praxiserfahrung zum DIO-Community-Austausch bei. Hier geht's zum Experten-Interview mit Anne Marchal.
IoT, Data und Analytics bei Tietoevry AustriaKonkret ist die DIO der Verein zur Forcierung und Förderung der Datenwirtschaft und des optimierten Einsatzes von Technologien. Es werden laufend Workshops, Sitzungen und andere Foren zum Austausch unter den Mitgliedern der DIO angeboten. Tietoevry ist seit 2022 vollwertiges DIO-Community-Mitglied.
Doch um was geht es hier eigentlich genau? Was ist besonders an diesem Thema? Wer sind die Gesichter hinter der DIO-Mitgliedschaft von Tietoevry und welche wichtigen Mehrwerte werden geliefert? Genau dazu haben wir Anne Marchal, Lead Catalyst for Data Driven Transformation befragt. Lesen Sie mehr im folgenden Interview!
Wir bei Tietoevry glauben, dass es längst nicht mehr bloß darum geht, was Technologie leisten kann – sondern vielmehr darum, was sie leisten soll. Bei unseren Projekten erleben wir hautnah, dass Daten unglaubliches Potential für Verbesserungen haben. Für Firmen, Public Services und die Gesellschaft im Allgemeinen.
Daten bilden die Grundlage für Verbesserungen oder Entscheidungen, sind aber stets im Kontext zu betrachten und folgen nicht bloß einen Selbstzweck. Wir sind noch weit von einer künstlichen Intelligenz, die alleine alles lösen könnte, weg. Auf Basis von Daten und den daraus resultierenden Insights können in allen Bereichen der Gesellschaft bessere Entscheidungen getroffen werden. Wenn Daten mit der entsprechenden Datenqualität korrekt miteinander verknüpft werden, können Zusammenhänge besser verstanden und modelliert werden. Entscheidungen können fundierter getroffen werden, auch wenn man die gesamte Komplexität unserer Welt nie ganz erfassen wird. Wir haben es zum Beispiel in der Corona-Krise gesehen. Daten waren ganz wichtig, um zu wissen, wie viele Infektionen es gibt oder geben wird, und um der Bevölkerung beschlossene Maßnahmen zu erklären.
Das gilt natürlich auch für Unternehmen, die ihre Produktion optimieren können, weil sie mittels digitaler Zwillinge mehr Daten und Informationen zu ihren Anlagen haben. Sie können Energie sparen oder Ausschuss reduzieren, weil sie früher erkennen, wo Optimierungspotenziale liegen.
Als Teil der DIO – Data Intelligence Offensive wollen wir unsere Kompetenzen im Bereich Digitalisierung, IoT und Data Logistics einbringen, um gemeinsam mit unseren Partnern Mehrwerte für Unternehmen und die Gesellschaft zu generieren. Die DIO beschäftigt sich mit sehr aktuellen gesellschaftlichen Themen.
Einerseits hat die DIO 4 Green Data Hub am 12. Oktober 2022 gestartet, um mit Daten die „grüne Wende“ zu boosten: Energiewende, Mobilitätswende, Kreislaufwirtschaft und Klimazwilling, eine digitale Abbildung von Städten wie Wien oder Graz, um die Auswirkungen der Klimaerwärmung im urbanen Bereich zu modellieren und simulieren. Es ist uns ein persönliches Anliegen, einen gesellschaftlichen Beitrag mit unserem Know-How zu liefern, an einem Know-How Austausch zu partizipieren und gemeinsam Problemlösungen zu erarbeiten, die uns allen helfen, nachhaltiger zu agieren.
Die DIO selbst unterstützt die EU-Initiative Gaia-X, wo Vertreter:innen der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik auf internationaler Ebene Vorschläge für eine souveräne Dateninfrastruktur erarbeiten, mit dem Ziel, offene und sichere digitale Datenökosysteme zu schaffen. Womit das zweite wichtige Konzept für DIO gefallen ist: „Datenökosysteme“. Hier sollen sowohl Daten als auch Dienste bereitgestellt, gesammelt und gemeinsam genutzt werden können. Es geht um Datenhoheit, das heißt die größtmögliche Kontrolle und Herrschaft über die eigenen Daten, damit innovative und nachhaltige Dienste innerhalb des Datenökosystems verfügbar gemacht werden können.
Die Datenökosysteme und Gaia-X sind zukunftweisend für unsere Gesellschaft und für neue Businessmodelle: Es lohnt sich mitzumachen, weil Fragen der Governance und der Technologie besprochen werden, die uns alle betreffen.
Daten sind das Grundgerüst für Informationen, Entscheidungen und weitere Erkenntnisse, die die Gesellschaft beeinflussen. Wir sehen eine Chance, Daten und Technologie auf Expertenlevel miteinander zu verbinden und auf große gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel zu reagieren.
Ein konkretes Beispiel: Das Projekt FrostStrat. Es hilft Landwirten, anhand von Daten zu wissen, wann Rebstöcke oder Obstbäume vor Frost geschützt werden müssen. Wir verwenden dafür die Daten der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) als externen Dienst und stellen den Landwirten die App zur Verfügung. Das ist nicht nur für die Landwirte gut, sondern auch für die Natur, weil natur- und klimaschonender produziert werden kann. Dabei spielen auch die Technologie (richtige Sensoren) und die Expert:innen eine wichtige Rolle, mit denen das FrostStrat Modell entwickelt wurde.
Es gibt meiner Meinung nach drei Themen, die ein funktionierendes Datenökosystem verhindern:
Wir sehen derzeit zwei große Ansatzpunkte:
Man merkt, dass Unternehmen für ihre Projekte immer noch mit alten Datensilos konfrontiert sind. Es gibt derzeit einen neuen Ansatz – Data Mesh. Hierbei will man diese Silos brechen. Es geht mehr in Richtung End-to-End Verantwortung für die Daten. Das Konzept basiert auf Domain-Ownership, dezentrale Data Governance und Daten als Produkt mit sogenannten „Data Owners“, die wie „Product Owners“ agieren, um eine strategische Vision für die Daten und die dahinterstehende Architektur zu entwickeln. Data Mesh ist keine technische Plattform, sondern ein neuer Ansatz für den Betrieb mit organisationsweiter Data Governance, unter Verwendung neuer technischer Fähigkeiten.
Der zweite große Trend für uns ist Virtual/Augmented Reality: Wir sehen, dass sich Akteure wie Microsoft ganz stark mit diesem Bereich beschäftigen. Es geht nicht nur um Mitarbeiter:innen, die remote arbeiten, sondern auch besonders um Training oder Maintenance im Manufacturing-Bereich.
Wir haben unter „Data“ sechs Schwerpunkte definiert, um mit unserer Arbeit als Data Experts der Wirtschaft sowie der Gesellschaft Nutzen zu bringen. Diese sechs Schwerpunkte interagieren stark miteinander und helfen uns, Probleme end-to-end zu verstehen und mit den entsprechenden Skills zu lösen:
In unseren Projekten im Industriebereich oder im öffentlichen Sektor arbeiten wir als Team mit unterschiedlichen Skills und Know-How aus diesen Schwerpunkten je nach Fragestellung, um innovative und nachhaltige Lösungen für unsere Kunden zu erarbeiten. Unsere eingespielten Expert:innen bringen ihre eigene Perspektive ein und können somit die Komplexität eines Problems gut beleuchten und so runterbrechen, dass wir die bestmöglichen Lösungen für unsere Kunden umsetzen können.
Wenn Sie mehr über die Arbeit und das Angebot der Data Experts von Tietoevry erfahren wollen, klicken Sie bitte hier.